
Überall wird zu Besinnung in der Vorweihnachtszeit aufgerufen – doch wie soll man Ruhe in der Adventszeit finden, wo es doch für viele die hektischste Zeit des Jahres ist? Stressbewältigung im Dezember? Wie soll das bitte funktionieren?
Die Adventszeit ist voller Lichter, voller Erwartungen, voller Magie – und voller Termine. Jedes Jahr lese und höre ich dieselben Botschaften:
„Komm zur Ruhe.“
„Genieß die besinnliche Zeit.“
„Mach es dir gemütlich.“
Doch mal ehrlich: Für viele Menschen – mich selbst eingeschlossen – ist der Dezember nicht automatisch ruhig. Er ist voll. Ein bisschen wild. Und ein bisschen durcheinander.
Und ja: Ich gebe es zu: Ich war früher vor allem in dieser Zeit ein richtiger kleiner Zappelphilipp.
Still sitzen? Entspannen? Einfach mal nichts tun?
Das fiel mir lange unglaublich schwer. Ich war immer in Bewegung – gedanklich und körperlich. Die Stille fühlte sich ungewohnt an, fast fremd. Und wenn es draußen dunkel wurde und die Welt sich verlangsamte, wurde ich innerlich manchmal eher unruhig.
Vielleicht kennst du dieses Gefühl auch.
Ein inneres Bild: Die Dunkelheit als Einladung
Der Winter bringt uns Dunkelheit. Viel davon.
Sie legt sich wie ein weicher Mantel über den Tag, macht alles ruhiger, gedämpfter, verschlossener. Viele Menschen empfinden diese Dunkelheit als eine Art Einladung – eine Chance, sich selbst zu begegnen.
Ich stelle mir die Dunkelheit oft wie einen stillen Raum vor, in dem plötzlich die eigenen Gedanken besser hörbar sind.
Ein Raum, der sagt:
„Schau nach innen. Spür dich. Finde deinen Kern.“
Aber genau das fällt vielen schwer.
Denn im Inneren ist manchmal mehr los als draußen auf den Weihnachtsmärkten.
Manche flüchten sich regelrecht ins hektische Treiben – ins Geschenkekaufen, ins Backen, in Termine, in To-do-Listen.
Nicht, weil sie so viel Freude daran haben.
Sondern weil die Stille Angst macht.
Oder weil sie es einfach nicht gewohnt sind, sich selbst Raum zu geben.
Als ehemalige „Zappelphilippin“ verstehe ich das sehr gut.
Ruhe in der Adventszeit finden: Der Moment, der mich verändert hat
Es gab eine Phase in meinem Leben, in der ich gemerkt habe: Ich …
… funktioniere, aber fühle zu wenig.
… renne, aber ruhe zu wenig.
… gebe, aber nehme mir zu wenig.
Und dann kam dieser eine Moment: ein dunkler Winterabend, eine Tasse Tee, ein Geräusch von Stille, das fast körperlich spürbar war.
Ich saß da – und war überrascht, wie gut sich das angefühlt hat.
Wie sehr mein Körper nach Ruhe gerufen hatte, ohne dass ich es hören wollte.
Damals habe ich verstanden:
Ich brauche diese ruhigen Momente nicht nur, weil sie „gut für mich sind“, sondern weil sie mich zurückführen – zu mir selbst.
Seitdem weiß ich sie tief zu schätzen. Sie sind wie kleine Lichtpunkte in einer Jahreszeit, die uns nach innen führt.
Ruhe in der Adventszeit finde: Warum uns die Tage herausfordern und gleichzeitig heilen
Advent bedeutet „Ankunft“.
Aber du kommst nicht irgendwo an – du kommst bei dir an.
Und genau deshalb fühlt sich die Adventszeit für viele Menschen ambivalent an:
- Wir haben viel zu tun.
- Wir wollen viel erledigen.
- Wir wollen Erwartungen erfüllen.
- Und gleichzeitig spüren wir diese Sehnsucht nach Ruhe.
Es ist ein inneres Ziehen in zwei Richtungen – und das zerrt an uns.
Doch das Wunder der Adventszeit liegt darin, dass sie in ihrer Tiefe genau das ermöglicht, was wir uns eigentlich wünschen:
Langsam werden.
Durchatmen.
Uns selbst spüren.
Die Dunkelheit ist nicht der Feind.
Sie ist ein Schutzraum.
Ruhe in der Adventszeit finden: Erlaub dir Mini-Momente
Wenn du – so wie ich früher – eher unruhig bist, brauchst du keine langen Meditationen oder stundenlangen Rückzug. Du brauchst kleine, feine Momente in der Adventszeit. Entschleunigung. Innere Ruhe im Winter. Momente, die leicht sind.
Niedrigschwellig.
Warm.
Hier sind drei Ansätze, die mir und vielen Frauen helfen:
1. Ein Lichtmoment
Zünde eine Kerze an.
Ja – wirklich nur das.
Eine einzige.
Und setz dich daneben.
Die Flamme erinnert deine innere Welt daran, dass es Licht gibt – auch im Dunkeln.
2. Ein Atemzug des Tages
Drei langsame Atemzüge.
Mehr nicht.
Drei.
Ein.
Aus.
Ein.
Aus.
Ein Ritual, das selbst ein „Zappelphilipp“-Herz beruhigt.
3. Ein Frage-Moment am Abend
Frag dich am Abend:
„Was hat mir heute gutgetan?“
Auch wenn es nur etwas ganz Kleines war:
Es zählt. Ein paar wertvolle Rituale findest du auch hier.
Von der Unruhe zur inneren Ruhe: ein Weg, der nicht perfekt sein muss
Ich möchte dir etwas mitgeben, das ich selbst erst lernen musste:
Es geht nicht darum, perfekt ruhig zu sein. Auch nicht darum, die Adventszeit makellos bewusst zu leben oder meditativ zu schweben.
Es geht darum, ehrlich zu sein.
Ehrlich mit dir selbst und mit dem, was du brauchst.
Und manchmal brauchst du eben Bewegung.
Und ein anderes Mal brauchst du Stille.
Beides ist gut, richtig und gehört zu dir.
Wichtig ist nur, dass du dir erlaubst, die ruhigen Momente nicht mehr zu übergehen.
Sie sind kleine Geschenke an dich und zeigen dir, dass du genug bist – ohne Leistung, ohne Perfektion, ohne äußeren Glanz.
Die Adventszeit ist eine Einladung – und du darfst entscheiden, ob du antwortest
Vielleicht brauchst du dieses Jahr ein bisschen mehr Wärme.
Ein bisschen mehr Ruhe.
Etwas weniger Hektik.
Vielleicht darf die Dunkelheit dir zeigen, wie wertvoll es ist, nach innen zu schauen – ohne Angst, ohne Druck.
Und vielleicht, ganz vielleicht, findest du in dieser Adventszeit einen Moment, der dich so sehr berührt wie jener Winterabend, der mich verändert hat.
Du musst nicht gleich alles anders machen.
Fang mit einem Lichtermoment an.
Ein Atemzug.
Eine kleine Pause.
Das reicht.
Und es wirkt.
Denn du bist genug.
Gerade jetzt.
Und falls du weitere Impulse suchst: Besuche meine Facebook-Gruppe „Entspannt besser leben“. Dort gibt es meinen Adventskalender „Du bist genug“. Darin schenke ich allen Ggruppenmitlgiedern exklusiv 24 Impulse für mehr Leichtigkeit in der Vorweihnachtszeit. Tipp: Abonniere auch meinen neuen kostenfreien Newsletter. Du erhältst zu jedem Advent eine besonders wertvolle Übung, die dir auf leichte Weise zu mehr Ruhe und Entspannung verhilft.

